Windows Server 2025 Domänen-Controller legt Netzwerkprofil auf Öffentlich fest
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<!--{"title": "Windows Server 2025 Domänen-Controller legt Netzwerkprofil auf Öffentlich fest", "date": "2025-05-09", "slug": "windows-server-2025-adds-netzwerk-profil-public-nicht-domainauthentifiziert", "description": "Wer sich dazu entschließt seine Domänen-Controller auf Windows Server 2025 zu aktualisieren erlebt nicht selten eine böse Überraschung. Nach jedem Neustart wird das Netzwerk-Profil auf Öffentlich gestellt. Das ist besonders für einen Domänencontroller schlecht.", "cover": "/static/img/windows-server-2025-adds-netzwerk-profil-public-nicht-domainauthentifiziert.webp"}-->
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> Kennzeichnung gemäß Artikel 52 Absatz 1 EU AI Act: [💜 <ins>Kein Einsatz von KI</ins>](/page/ai)
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**Windows Server 2025 Domänen-Controller legen nach einem Neustart das Netzwerkprofil auf Öffentlich fest.**
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## Problembeschreibung
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Der neu aufgesetzte Windows Server 2025 welcher zum Domänen-Controller heraufgestuft wurde, wollte sein Profil des Netzwerk-Adapters nicht mehr konstant behalten.
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Normalerweise muss das Domänen-Profil zugeordnet sein. Statt dessen steht nach jedem Neustart des Systems der Netzwerk-Adapter wieder auf Öffenliches-Netzwerk.
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Dieses Verhalten ist für eine konsistente Konfiguration der Firewall nicht hinnehmbar. Also was tun?
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Dieser Bug ist nach meinen Recherchen mindestens seit November 2024 bekannt.
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Da ich in meinem Unternehmen vor der gleichen Problematik stand, musste ich mich zwangsläufig mit der Systematik auseinandersetzen.
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Die Lösungssuche gestalltete sich sehr schwierig, da es auch von Seiten Microsoft keine erkennbare Stellungnahme dazu gibt.
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## Lösungsversuche und Recherche
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In mehreren Blogs und in der Tech-Community von Microsoft konnte ich eine Reihe von Ansätzen erkennen, die das Problem zwar lösen, für eine reale Lösung jedoch für mich nicht zufriedenstellen genug waren.
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Das Zurücksetzen der Netzwerkkarte nach Neustart in der Aufgabenplanung oder Start-Skript ist ein wirklich guter Work-Around, aber mehr auch nicht.
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Niemand kann damit sicher sein, das ein zufälliges Ereignis der Netzwerkkarte nicht wieder zu einer Änderung des Profils führt.
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Nach vielen Recherchen in diverser Fachlektüre bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es etwas mit dem NLA-Dienst zu tun haben muss.
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In früheren Erklärungen von Microsoft, welche bis zum Jahr 2016 zurück reichen, wurden die immer größere Relevanz von IPv6 für Systemdienste erwähnt.
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Im Hintergrund funktionieren viele Dinge ungeachtet der Konfiguration, bereits seit einigen Jahren über IPv6.
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## Fehlendes IPv6 als mögliche Ursache
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### Warum kommt IPv6 als Ursache in Frage
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Microsoft behandelt bereits seit Jahren IPv6 höher priorisiert als IPv4.
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Das kann man schon daran erkennen, dass sobald der Client eine IPv6-Adresse bezogen hat, quasi ausschließlich IPv6 gesprochen wird.
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Angefangen von DNS über sonstige Dienste, welche über IPv6 erreichbar sind.
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Die vollständige Deaktivierung von IPv6 über Windows gestaltet sich schwierig. Verwendet man den "Slider" im neuen Einstellungs-Menü, so ist IPv6 nicht "wirklich" deaktiviert.
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Möchte man dies tun, so geht dies nach wie vor nur über die alte Systemsteuerung via Netzwerk -> Adapter und den Haken bei IPv6 herauszunehmen.
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Dies kann man auch gut anhand von ipconfig /all verifizieren.
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Mit dem Wissen ist es naheliegend, das Windows zur Zuweisung des Profils IPv6 verwendet. Nach meinen Recherchen wird beim Start des Servers / Clients versucht einen Domänencontroller zu identifizieren.
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Auf einem Domänencontroller konfiguriert man normalerweise immer 127.0.0.1 als primären DNS-Eintrag. Wenn der Server kein IPv6 Profil hat, so ist dort auch kein IPv6 DNS-Eintrag vorhanden (::1).
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### Warum wird IPv6 in Unternehmen trotzdem nicht verwendet
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Viele Administratoren, wie auch ich, empfinden die Nutzung von IPv6 im Unternehmen als nicht zielführend.
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Die Gründe dafür sind vielfältig:
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* Ausreichende Kapazitäten in IPv4-Netzen
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* Komplexe Konfiguration von IPv6
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* Schlechte Möglichkeiten für das Ausrollen automatischer Installationen durch Softwareverteilungen
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* Komplexe Einrichtungen von DHCP-Reservierungen
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* Aufwändige Notation
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* Fehlendes Wissen des komplexen Protokolls
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Somit haben viele Administratoren bislang einen großen Bogen um die Konfiguration und den großen Stack an Aufgaben, die im Netzwerkbereich daraus resultieren gemacht.
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Doch das wird nun zunehmend zum Problem.
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## Lösung
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Wie Sie sich bereits gedacht haben, ist die Lösung tatsächlich die Zuweisung eines IPv6-Profils.
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Zudem habe ich bei uns noch einen Registry-Schlüssel auf unseren Domänen-Controllern angelegt. Das löst die Probleme.
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Der Eintrag in der Registrierung ist ein DWORD-Wert (32-Bit) im Schlüsselpfad ``` HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\NlaSvc\Parameters ``` mit der Bezeichnung ``` AlwaysExpectDomainController ``` und dem Wert ``` 1 ```.
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Ich habe für mein Unternehmen eine Möglichkeit die IPv6 bietet verwendet, die relativ unbekannt ist.
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Es ist bei IPv6 vorgesehen, Teile von IPv4 zu integrieren. So kann man einen Präfix wählen, der immer (/96) ist.
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Die letzten Werte sind die IPv4-Adresse des Clients.
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```
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fd12:3456:789A:BCDE:: /96
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```
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Mit diesem Rpäfix ist es möglich nun die IPv4-Adressen der Clients, auch in der Notation, zu integrieren.
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Angenommen Ihr Domänen-Controller hat die IPv4 (172.16.0.10) dann wäre seine IPv6-Adresse nach dem Beispiel:
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```
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fd12:3456:789A:BCDE::172.16.0.10 /96
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```
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oder umgerechnet:
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```
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fd12:3456:789A:BCDE::ac10:a /96
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```
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Das ist eine wirklich simple Möglichkeit IPv6 schnell zu Migrieren.
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Sie können diese Adresse in beiden Notationen im Windows-Interface eingeben.
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Windows rechnet die Adresse dann in das rein Hex-Basierte Format um.
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In meinem Fall, habe ich die Option Gateway bei IPv6 aktuell nicht konfiguriert.
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> Welche IPv6 Adresse Sie verwenden ist jedoch vollkommen unerheblich. Wichtig ist lediglich, das der Domänen-Controller eine IPv6 Adresse hat.
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> Ebenfalls macht es keinen Unterschied, ob die IP fest oder von einem DHCP6-Server vergeben wurde.
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Trotzdem erscheint es als Zukunftssicher sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und den Schritt hin zu einem fläschendeckenden Ausrollen von IPv6 in Betracht zu ziehen.
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## Fazit
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Ich persönlich empfinde es als unzumutbar, das Administratoren für eine eigentlich gut funktionierende "Out-of-the-Box" Installation der ADDS schlecht Dokumentierte Zusatzschritte unternehmen muss, um seine Domäne lauffähig zu halten.
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Der immense Zeitaufwand zur Lösungsfindung war aus meiner Sicht vollkommen vermeidbar.
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Ich hoffe dieser Artikel hat Ihnen weiterhelfen können!
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