default-domain-policy-kann-nicht-gelesen-werden
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<!--{"title": "Warum meldet der Client, dass die Default Domain Policy nicht gelesen werden kann?", "date": "2025-05-06", "slug": "default-domain-policy-kann-nicht-gelesen-werden", "description": "Die Ereignisse (Event ID 1058 / 1030) deuten fast immer darauf hin, dass der Client zum Zeitpunkt der Verarbeitung die Datei gpt.ini im SYSVOL‑Verzeichnis nicht erreichen kann. Im Normalfall verschwinden die Fehler nach dem nächsten Verarbeitungszyklus – ein Hinweis auf ein zeitweiliges Erreichbarkeitsproblem.", "cover": "/static/img/default-domain-policy-kann-nicht-gelesen-werden.webp"}-->
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## Problembeschreibung
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Leider kommt es häufiger vor, dass Administratoren vor dem Problem stehen, dass Clients die konfigurierten Gruppenrichtlinien nicht korrekt verarbeiten.
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Die konfigurierten Richtlinien werden von einem oder mehreren Clients oder Servern in unregelmäßigen Abständen nicht angewendet.
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Nach einem Neustart oder manchmal auch nach einiger Zeit hat der Client die Richtlinie auf magische Weise doch verarbeitet.
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Die Fehlersuche kann zeitaufwändig sein und den Administrator zur Verzweiflung bringen.
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Ich versuche hier die naheliegendsten Möglichkeiten aufzuzeigen und einen Leitfaden zur systematischen Lösung des Problems bereitzustellen.
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## Mögliche Ursachen
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* **Namens- oder Netzwerkauflösung**: Der Client kann den zuständigen Domänencontroller nicht erreichen
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* **SYSVOL-Replikation**: Die Replikation des DFS dauert lange und verzögert die Bereitstellung
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* **DFS-Client deaktiviert**: Der Dienst auf dem Client ist beendet oder deaktiviert
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* **Berechtigungen / SMB-Signatur**: Authentifizierte Benutzer haben keine Leserechte oder die SMB-Signaturpflicht wird misachtet
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* **Zeit- / Kerberos-Probleme**: Die konfigurierte Zeit von Client und Domänencontroller weicht stark ab
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## Warum es später trotzdem doch klappt
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* **Namens- oder Netzwerkauflösung**: Der Client findet einen anderen Domänencontroller oder einen anderen Server per DNS
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* **SYSVOL-Replikation**: Nach Abschluss der Replikation ist die Datei *gpt.ini* wieder vorhanden und kann gelesen werden
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* **DFS-Client deaktiviert**: Der Client meldet sich an einem Domänencontroller, an dem SMB direkt funktioniert
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* **Berechtigungen / SMB-Signatur**: Nach administrativen Korrekturen oder der Zuweisung eines anderen Domänencontrollers wird der Zugriff erlaubt
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* **Zeit- / Kerberos-Probleme**: *W32Time* synchronisiert sich und der nächste Versuch wird positiv bearbeitet
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## Lösungsansätze
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📈 Wir ordnen nun die Lösungsschritte nach Schwierigkeit und Warscheinlichkeit
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### 1. Systemzeit prüfen
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Der einfachste Schritt ist, die Systemzeit des Clients zu verifizieren.
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Weicht die Zeit des Clients um mehr als 5 Minuten vor der des Domänencontrollers ab, so werden Anfragen durch Kerberos verweigert.
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✅ **Lösung**: Öffnen Sie eine Konsole und geben den Befehl ```w32tm /resync``` ein. Der Client wird aufgefordert, die Zeit erneut zu synchronisieren.
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### 2. Prüfen der Erreichbarkeit von DNS-Servern und Domänencontroller
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Was Sie auch einfach mit einer Konsole vom problematischen Client aus erledigen können ist die Konnektivität in Hinsicht auf DNS und Namensauflösung zu testen.
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Kann der Client die Domänencontroller einer Domäne nicht auflösen, so schlägt die Aktualisierung der Gruppenrichlinie ebenfalls fehl.
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Beliebte Fehler sind vergessene DNS-Server im DHCP, Artefakte alter Domänencontroller im Active-Directory und DNS.
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✅ **Lösung**:
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* Prüfen sie die dem System konfigurierten DNS-Server einfach mit dem Befehl ```ipconfig /all```.
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Führen Sie für jeden der Server einen Ping-Befehl aus.
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Ist ein Server nicht erreichbar, sollten Sie hier weiter forschen und das System aus den DNS-Einstellungen des Clients entfernen.
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Werden die DNS-Server über DHCP verteilt, so müssen Sie die Zone über Ihren DHCP-Server bearbeiten.
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* Ausgabe der konfigurierten Domänencontroller
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Untersuchen Sie, ob es in Ihrem Active Directory verwaiste Einträge gibt.
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Öffnen Sie eine Konsole und geben folgenden Befehl ein:
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```
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nslookup -type=SRV _ldap._tcp.dc._msdcs.<IhreDomäne>
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```
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Führen Sie für jeden der Server einen Ping-Befehl aus.
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### 3. Prüfen des Datei-Zugriffs
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Jeder Benutzer- und Computeraccount einer Domäne muss lesenden Zugriff auf die Objekte der Gruppenrichtlinie haben.
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Ist dies aus einem Grund nicht zutreffend, so kann die Richlinie nicht verarbeitet werden.
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Eine einfache möglichkeit ist, die Stammdatei einfach im Explorer zu öffnen.
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Der Inhalt der Datei ist dabei erstmal unerheblich.
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✅ **Lösung**:
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Öffnen Sie ein neues Explorer-Fenster auf dem betroffenen Computer und fügen Sie den folgenden Pfad (angepasst auf Ihre Domäne) ein:
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```\\<Domäne>\SYSVOL\<Domäne>\Policies\{31B2F340-016D-11D2-945F-00C04FB984F9}\gpt.ini```
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Öffnet sich die Datei, so kann davon ausgegangen werden, das hier kein Problem vorliegt.
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### 4. Diagnostizieren der Gruppenrichtlinien-Verarbeitung
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Prüfen Sie noch einmal ganz genau, was exakt bei der Verarbeitung fehlschlägt.
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Nicht immer muss die gesamte Richlinie betroffen sein. In einigen Fällen scheitern nur Bestandteile des Richliniensatzes in der Verarbeitung.
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✅ **Lösung**:
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Öffnen Sie auf dem betroffenen Client eine neue Konsole und laden Sie die Richtlinie erneut mit dem Kommando ```gpupdate /force```.
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Danach lassen Sie sich das Ergebnis der Richtlinienverarbeitung ausgeben:
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```
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gpresult /h C:\Temp\report.html
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```
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Es wird im genannten Pfad ```C:\Temp``` eine Datei mit dem Namen ```report.html``` erzeugt, welche Sie mit einem Browser Ihrer Wahl öffnen können.
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Nicht angewendete Gruppenrichtlinien mit dem dazugehörigen Fehlercode werden hier protokolliert.
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### 5. Ereignisprotokoll durchsuchen
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Auch das Windows-Eventlog kann eine nützliche Informationsquelle sein.
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✅ **Lösung**: Suchen Sie im Protokoll ```System``` nach Einträgen mit den Event-IDs ```1058``` und ```1030```.
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### 6. Prüfungen am Domänen-Controller
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Auch wenn ein Problem an einem Client nicht unbedingt auf ein Problem des DCs hinweist, kann die Prüfung auch nicht schaden.
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Hierzu gibt es einige nützliche Befehle, die Sie in einer Konsole auf einem Domänencontroller ausführen können:
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* **dcdiag /v** gibt Auskunft über die generelle Gesundheit Ihres Active Directory
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* **repadmin /replsummary** gibt Auskunft über Rückstände in der Replikation
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* **dfsrdiag backlog /rgname:"Domain System Volume"** gibt Auskunft über Rückstände in der Replikation
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* **net share** gibt Auskunft, ob auch die Notwendigen Freigaben (SYSVOL und NETLOGON) auf dem DC vorhanden sind
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Zusätzlich kann ein Prüfen des Dienste-Status helfen. Folgende Dienste müssen gestartet sein:
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* Netlogon
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* DFS-R
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* DNS
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* RPC
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* TCP/IP NetBIOS
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### 7. Zusätzliche Möglichkeiten
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* Langsame Netzwerkverbindungen können die Ausführung der Gruppenrichtline negativ beeinflussen
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* Der Client hat ein defektes Computerkonto oder die Vertrauensstellung ist beeinträchtigt
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* Der Domänencontroller ist über Wifi nicht erreichbar
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* Firewall-Einstellungen verhindern den Zugriff auf den Domänencontroller
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✅ **Lösung**:
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* Verbinden Sie den Client mit einem Kabel direkt in das Netzwerks des Domänencontrollers
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* Deaktivieren Sie temporär die Firewall auf dem Client
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* Entfernen Sie den Client aus der Domäne und fügen Sie den Client neu hinzu
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## Zusammenfassung
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Clients, welche die Gruppenrichtlinie nicht mehr korrekt verarbeiten, stellen ein großes Maß an Aufwand dar.
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Die Fehlerursachen sind vielfältig.
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In der Regel liegen größere Probleme zu Grunde, welche evaluiert werden sollten.
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<!--{"title": "Open Source als Innovationsmotor: Warum Unternehmen auf offene Software setzen", "date": "2025-05-02", "slug": "open-source-als-innovationsmotor-warum-unternehmen-auf-offene-software-setzen", "description": "In diesem Beitrag beleuchten wir, was Open Source so besonders macht und warum es inzwischen aus keiner modernen Innovationsstrategie mehr wegzudenken ist.", "cover": "/static/img/open-source-als-innovationsmotor-warum-unternehmen-auf-offene-software-setzen.webp"}-->
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<!--{"title": "Blogserie [1/1] Open Source als Innovationsmotor: Warum Unternehmen auf offene Software setzen", "date": "2025-05-02", "slug": "open-source-als-innovationsmotor-warum-unternehmen-auf-offene-software-setzen", "description": "In diesem Beitrag beleuchten wir, was Open Source so besonders macht und warum es inzwischen aus keiner modernen Innovationsstrategie mehr wegzudenken ist.", "cover": "/static/img/open-source-als-innovationsmotor-warum-unternehmen-auf-offene-software-setzen.webp"}-->
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**Open Source als Innovationsmotor: Warum Unternehmen auf offene Software setzen**
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**Open Source als Innovationsmotor: Warum Unternehmen auf offene Software setzen**
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In einer Welt, in der Technologiezyklen immer kürzer werden und Innovation der Schlüssel zum Wettbewerbsvorteil ist, setzen immer mehr Unternehmen und Organisationen auf **Open Source**. Doch warum gilt offene Software als Innovationsmotor – und welche Rolle spielt sie nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im öffentlichen Sektor?
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In einer Welt, in der Technologiezyklen immer kürzer werden und Innovation der Schlüssel zum Wettbewerbsvorteil ist, setzen immer mehr Unternehmen und Organisationen auf **Open Source**. Doch warum gilt offene Software als Innovationsmotor – und welche Rolle spielt sie nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im öffentlichen Sektor?
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<!--{"title": "Kosten vs. Kontrolle: Ist Open Source wirklich günstiger?", "date": "2025-05-04", "slug": "kosten-vs-kontrolle-ist-open-source-wirklich-guenstiger", "description": "Open Source gilt oft als „kostenlose Alternative“ zu proprietärer Software – aber stimmt das wirklich? ", "cover": "/static/img/kosten-vs-kontrolle-ist-open-source-wirklich-guenstiger.webp"}-->
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<!--{"title": "Blogserie [1/2] Kosten vs. Kontrolle: Ist Open Source wirklich günstiger?", "date": "2025-05-04", "slug": "kosten-vs-kontrolle-ist-open-source-wirklich-guenstiger", "description": "Open Source gilt oft als „kostenlose Alternative“ zu proprietärer Software – aber stimmt das wirklich? ", "cover": "/static/img/kosten-vs-kontrolle-ist-open-source-wirklich-guenstiger.webp"}-->
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Open Source gilt oft als „kostenlose Alternative“ zu proprietärer Software – aber stimmt das wirklich?
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Open Source gilt oft als „kostenlose Alternative“ zu proprietärer Software – aber stimmt das wirklich?
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Wer nur auf den Kaufpreis schaut, übersieht schnell wichtige Faktoren wie Wartung, Support, Schulung und Sicherheit.
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Wer nur auf den Kaufpreis schaut, übersieht schnell wichtige Faktoren wie Wartung, Support, Schulung und Sicherheit.
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In diesem Beitrag analysieren wir umfassend, **ob Open Source tatsächlich günstiger ist** – und warum „günstiger“ nicht nur mit Kosten, sondern auch mit Kontrolle und strategischen Vorteilen zu tun hat.
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In diesem Beitrag analysieren wir umfassend, **ob Open Source tatsächlich günstiger ist** – und warum „günstiger“ nicht nur mit Kosten, sondern auch mit Kontrolle und strategischen Vorteilen zu tun hat.
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<!--{"title": "Open Source Governance: Strategien für sicheres und regelkonformes Management", "date": "2025-05-05", "slug": "strategien-fuer-sicheres-und-regelkonformes-management", "description": "Open Source bietet große Chancen – aber auch erhebliche Herausforderungen.", "cover": "/static/img/strategien-fuer-sicheres-und-regelkonformes-management.webp"}-->
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<!--{"title": "Blogserie [1/3] Open Source Governance: Strategien für sicheres und regelkonformes Management", "date": "2025-05-05", "slug": "strategien-fuer-sicheres-und-regelkonformes-management", "description": "Open Source bietet große Chancen – aber auch erhebliche Herausforderungen.", "cover": "/static/img/strategien-fuer-sicheres-und-regelkonformes-management.webp"}-->
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Open Source bietet große Chancen – aber auch erhebliche Herausforderungen.
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Open Source bietet große Chancen – aber auch erhebliche Herausforderungen.
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Wer Open-Source-Software (OSS) in Unternehmen oder im öffentlichen Dienst einsetzt, muss sicherstellen, dass Nutzung, Anpassung und Verteilung regelkonform, sicher und strategisch erfolgen.
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Wer Open-Source-Software (OSS) in Unternehmen oder im öffentlichen Dienst einsetzt, muss sicherstellen, dass Nutzung, Anpassung und Verteilung regelkonform, sicher und strategisch erfolgen.
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